Riskantes Spiel im Waldkindergarten

Riskantes Spiel bezeichnet Aktivitäten, bei denen Kinder sich bewusst Herausforderungen stellen, ihre körperlichen Fähigkeiten erproben und ein gewisses Maß an Risiko eingehen. Der Begriff geht auf die skandinavische Forschung zurück, insbesondere auf die Arbeiten der norwegischen Erziehungswissenschaftlerin Ellen Beate Hansen Sandseter. Sie beschreibt riskantes Spiel als eine natürliche Form des Lernens, bei der Kinder ihre Grenzen austesten und dadurch wichtige Entwicklungsfortschritte machen. ( Sandseter, Ellen Beate Hansen, Jensen, Jens-Ole (Hrgs.): Wild und gefährlich? Riskantes Spiel bei Kindern – Hintergründe, Entwicklungspotenziale und Spielformen für Kita und Schule, Verlag an der Ruhr GmbH, Mülheim 2022)

Kinder haben einen natürlichen Drang, ihre eigenen Grenzen zu erkunden und Herausforderungen zu meistern. Riskantes Spiel – wie Klettern auf Bäume, Balancieren auf Baumstämmen oder das Erkunden unwegsamer Natur – ist dabei ein entscheidender Bestandteil ihrer Entwicklung. Es stärkt motorische Fähigkeiten, Gleichgewichtssinn und Koordination, fördert Mut, Selbstvertrauen und Entscheidungsfähigkeit. Durch das Abwägen von Risiken lernen Kinder, Gefahren einzuschätzen und Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Gleichzeitig bietet riskantes Spiel wertvolle soziale Lernerfahrungen: Kinder unterstützen sich gegenseitig, kommunizieren über Herausforderungen und entwickeln Teamgeist.

 

In unserer pädagogischen Arbeit ermöglichen wir Kindern diese wertvollen Erfahrungen in einem sicheren Rahmen. Klare Regeln, achtsame Begleitung und eine Kultur des Vertrauens helfen ihnen, sich selbst und ihre Umgebung bewusst wahrzunehmen. So schaffen wir eine Umgebung, in der Kinder spielerisch wachsen und ihre persönlichen Fähigkeiten entfalten können.